"Pichon-Longueville Baron Jg. 1990"
Ein ganz bemerkenswertes Gewächs in der Spitzenklasse Bordeaux ist der 1990 Pichon Longueville Baron, der wohl auch zu den besten Jahrgängen dieses Weingutes überhaupt gehört und den 1989 noch topt. Der 1990 zeigt undurchsichtige, dichte lila Farben, die wuchtige Weine mit beträchtlicher Extraktion und Geschmacksreichtum auszeichnet. Der 1990 Pichon Longueville Baron zeigt eine gewisse gerösteten Überreife, aber es gelingt, alles in der richtigen Waage zu halten. Der Wein ist opulent und extravagant, mit niedrigem Säuregehalt und wenig Tannin. Er ist gleichermaßen konzentriert, mit einer gut ausgebauten Nase Zeder, schwarze Früchte, Erde, Mineralien und Gewürzen. Am Gaumen bietet der Wein eine sensationelle Mengen marmeladige Frucht, Glyzerin, Holz und süßes Tannin. Es ist ein wirklicher Spaß, zu probieren und zu trinken. Trinkreif ist der 1990er schon längst und auch noch in den nächsten 25+ Jahren, da er sich wirklich sehr langsam in der Flasche entwickelt.
Gabriel gibt 19 von 20 Punkten und schreibt ab 2005: Ausladendes, berauschendes Nasenbild mit einer faszinierenden, pflaumigen Cabernetsüsse, ein Hauch Minze, Origano, Eisenkraut und viel Lakritze, tiefgründig mit Trüffeluntergrund und noblen Palisandernoten. Im Gaumen eine tolle Balance zeigend; schmeichelnd reife Gerbstoffe, schwarzbeerige Unterlage, gut stützende, tolle Adstringenz, langes, gebündeltes Finale. Jetzt voll genussreif aber durch seine fantastische Balance wird das auch noch lange so bleiben. (19/20). Und dann 2009: Eine Magnum die fast schon wie ein grosser Pomerol duftete; Pflaumen, Pralinen, Sandelholz, Kakao, frisch gekochte Zwetschgenkonfi. Ein verschwenderischer Wein der ganz schön an den 90er Le Pin erinnert. Auf gar nichts mehr warten - ausser auf die nächste Magnum. Und schließlich 2010: aufhellendes Granat, noch gut intakt, feiner Rand; leicht grünliches Cabernetbouquet zu Beginn, voll geöffnet und mit recht viel Druck, süsser und auch fülliger werdend. Im Gaumen Friede, Freude, Eierkuchen, viel Saft, gut balanciert und nach einem zweiten Schluck verlangend."Lynch Bages Jg. 1990"
99 von 100 Punkten gibt Parker und urteilt, dass dieses herrliche Lynch Bages gut zu trinken ist seit dem Tag an dem er in den Markt ging und noch an an Stärke zulegen wird. Der größte und reichste, einen vollen Körper habend zeigt eine unglaublich explosive Nase von schwarzen Johannisbeeren, Zedernholz, Kräutern und Gewürzen. Die majestätischen, klassischen Bordeaux Aromen werden durch einen vollmundig, üppig strukturierten, reichen, intensiven Wein mit hervorragender Reinheit sowie spannenden Noten von Obst, Glycerin und Süße gefolgt. Diese Schönheit wird lt. Parker weiterhin große Freude über die nächsten 15 Jahre schaffen.
Gabriel urteilt 2006 - jetzt liegt der Wein klar bei 19-Punkten und zeigt darin auch noch gewisse Genussreserven. Gäbe es eine Kategorie hemmungsloser Bordeaux-Saufweine, würde dieser Lynch 1990 sicherlich dort weit oben figurieren. 2008 dann: Speckt wie viele, andere grosse 1990er langsam ab. Fein und süss, nicht so viel Fleisch aber dafür eine süffige Eleganz und er scheint dabei auf seinem Höhepunkt zu sein, verwässert ein Bisschen. Ihn über den grünen Klee zu loben wäre falsch. (18/20). Und dann im Gaumen mit gutem, aber doch jetzt langsam verschlankendem Körper, zeigt sich topreif, wie lange noch?"Montrose Jg. 1990"
Klare 100 Punkte von Parker mit dem Kommentar: Dieser gilt als einer der größten Jahrgänge der je in Montrose gemacht wurde. Der Wein entwickelt sich hervorragend und kann noch mindestens weitere 10 Jahre Keller bleiben. Die Mischung wurde 53% Cabernet Sauvignon, 37% Merlot, 9% Cabernet Franc und 1% Petit Verdot. Der Wein ist undurchsichtig schwarz / blau, mit einer unglaublichen Nase von Heidelbeer- und Brombeerlikör, mit einem Hauch von Weihrauch, Lakritze und Akazienblüten. Tannine sind unglaublich süß und sehr präsent. Der Wein ist vollmundig, sogar massiv, mit großer Reinheit, Tiefe und einer Oberfläche, die in die Nähe einer Minute geht. Der Wein ist ohne weiteres 50- bis 75 Jahre trinkbar.
Im Juni 2010 urteilt Gabriel mit 20 Punkten „einfach Weltklasse“; eine kräuterig.korinthige Duftorgie, dunkles Caramel, ziemlich füllig und so auch schön komplex, viel Würze, Honignoten, Lebkuchentöne darin spiegelnd. Parfümierter Gaumen, auch hier deutliche Rosinenspuren, das gibt dem Wein eine grundsätzliche, traumhafte Süsse, ist jetzt voll auf dem Zenit. (20/20). Und 2011 dann rauchiger Beginn, speckig, viel Dörrfrüchte, Korinthen und Teer, Hermitage.Affinität. Im Gaumen wuchtig, barock mit einer dramatischen Konzentration, die Urkraft eines langlebigen, ganz grossen Saint Estephe’s in sich tragend. (20/20).